Bis 2030: 50% Bio Für Die Ganze EU - Thomas Waitz
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Bis 2030: 50% Bio für die ganze EU

Am europäischen Biokongress der IFOAM in Tallinn in Estland haben sich BiobäuerInnen das Ziel gesetzt, EU-weit bis 2030 50% der landwirtschaftlichen Fläche biologisch zu bewirtschaften. Unterstützt wird dieses Vorhaben von VertreterInnen der Wissenschaft, der Gesundheitspolitik und des Umweltsektors. Dieser Sinneswandel begründet sich im fortschreitenden Klimawandel, dem zunehmenden Verlust von Ackerböden durch falsche Bewirtschaftungsformen sowie der dramatischen Abnahme der Biodiversität, besonders von Insekten und Bestäubern wie Bienen oder Hummeln.

Bio als Umweltschutz

Die industrielle Landwirtschaft verursacht enorme Gesundheitsprobleme. Durch verschmutztes Grundwasser, denaturierte und mit Pestiziden belastete Nahrungsmittel sowie die dramatische Abnahme an lebenswichtigen Inhaltsstoffen in industriell erzeugten und verarbeiteten Lebensmitteln belastet sie die Gesundheitsbudgets in der EU stark. 

All das hat zu einer veränderten Sichtweise vieler BürgerInnen und Bürger auf die industrielle Landwirtschaft beigetragen. Auch aus den Reihen der EU-Kommission und der Verwaltung haben sich neue UnterstützerInnen der biologischen Landwirtschaft gefunden. Dennoch war es durchaus überraschend, dass sich Pekka Personen, Präsident des konservativen europäischen Bauernverbandes COPA/COGECA, im Zuge einer Podiumsdiskussion als Unterstützer des 50%-Bio-Ziels zu erkennen gegeben hat.

„Wenn es gelingt, dass die bäuerlichen Familien einen vernünftigen Lebensunterhalt mit der Bioproduktion erwirtschaften können, dann unterstütze ich 50% Bio bis 2030“, hat Pekka Personen am Podium dem Publikum und dem Internet Life Stream mitgeteilt! Ob sich diese Position wohl schon bis zu der COPA-Mitgliedsorganisation, dem Bauernbund Österreich, durchgesprochen hat? Wohl eher nicht, gut aber dass es uns Grüne Bäuerinnen und Bauern gibt!

Wir werden die ÖVP und den Bauernbund regelmäßig daran erinnern!